Die Natur war und ist schon immer ein Lehrmeister für die Menschen. Sie zeigt Möglichkeiten der Entfaltung einer Kraft, die Menschen oft staunen und demütig werden lässt.
Diese Rose aus unserem Garten gibt uns gerade ein Beispiel, was für Entfaltungsmöglichkeiten im Leben selbst sind.
Sie ist eine von vielen Rosen, die wir im Lauf der vergangenen Jahre gepflanzt haben. Dieses Jahr enthüllt sie etwas ganz Besonderes.
Jedes Jahr erhielt sie genau die Pflege und Zuwendung wie die anderen auch. Sie wurde intuitiv im Herbst und Frühjahr beschnitten und biologisch gedüngt. Doch sie blieb klein, nahe dem Boden und recht unscheinbar, und sie brachte nur einmalig wenige Blüten hervor, die allerdings schon immer sehr schön waren und zart dufteten.
Wir sind keine Rosenexperten, die jetzt sagen könnten, was passiert. Wir sahen zunächst fast unbemerkt, doch jetzt immer mehr staunend ihre Entfaltung von einer kleinen Rosenpflanze am Boden in eine Stammrose, die einen wunderschönen geraden Stamm ausgebildet hat mit einer strahlenden Krone darauf mit etlichen Blüten. Erst vor wenigen Tagen haben wir den Stamm mit einem Stock gestützt, damit sie bei Gewittern mit stürmischen Böen sicher stehen bleibt.
Gestern verstand ich ihre Botschaft, die ich für wert halte, in unserem Blog veröffentlicht zu werden:
Diese Rose erzählt uns die Geschichte des Lebens. Wir wissen nie, was in uns selbst, geschweige denn in anderen steckt. Wenn wir in unser Potenzial wachsen und es annehmen, dann entfalten wir unsere wahre Schönheit. Woher wusste diese Rose, dass sie über sich hinaus Richtung Himmel wachsen und einen Stamm bilden kann, der eine schöne Krone mit wundervollen Blüten ausbildet?
Die Königin der Blumen, wie die Rose oft genannt wird, ist nicht nur ein Symbol für die Schönheit, sondern eben auch für Demut und Hingabe an die göttliche Bestimmung. In der Überlieferung und Dichtung gilt die Rose seit jeher als das Sinnbild für Vollkommenheit, Reinheit und Liebe.
Hermann Hesse hat einmal gesagt, dass alles in der Natur ein Gleichnis sei und jeder, der das Gleichnis versteht, in der Lage ist, durch das unsichtbare Tor in die geistige Wirklichkeit heimzukehren.
Auch Maria hatte vor 2000 Jahren ein einfaches demutvolles Leben geführt und weihte alles, was sie dachte, fühlte und tat, ihrem Gott und seinem Willen, dem sie bedingungslos treu ergeben war. Sie ahnte nicht, dass sie eines Tages dafür in der geistigen Welt mit dem Amt als „Mutter der Menschheit“ gekrönt wurde. Außerdem ist sie heute als Aufgestiegene Meisterin Mitglied im Karmischen Rat.
„Aus ihrem Stamm“ erwuchs eine unübersehbare Familie von strahlenden und leuchtenden Vorbildern für die ganze Menschheit. Ihr Sohn und Spross Jesus offenbarte das Licht der Gegenwart Gottes auf einmalige Art und Weise. Und bis heute gibt es Menschenseelen, die ihr ganzes Leben und Dasein ihrer inneren spirituellen Bestimmung weihen und auch nicht wissen, was sich einst aus ihrem Sein entfaltet.
Das ist wohl die Botschaft der weiß und rubinroten Rose für uns, dass wir ihrem blühenden Beispiel folgen mögen, um eines Tages, den nur Gott kennt und bestimmt, einen Stamm hervorbringen, der buchstäblich von göttlicher Art und ein Segen für die Neue Erde ist.